Ein Klassiker der Kulinarik! Wer auf der Suche nach höchsten Genuss ist, findet seinen Hafen im Vitalhotel Alter Meierhof. Im hohen Norden Deutschlands hat Dirk Luther seine kulinarischen Segel gesetzt. Hier vermählt er - beim Blick auf
die dänische Küste - die französische Küche mit den Sinnesfreuden seiner Gäste. Mit Erfolg: Der Michelin Guide ehrt diese Hingabe seit 2008 durchgängig mit zwei Sternen. Und
damit noch nicht genug – auch als Hotelchef ist der Fast(!)-Fünfzigjährige ein Gewinn als Gastgeber und für Schleswig-Holstein.
In drei Tagen feierst du deinen 50. Geburtstag. Wie verbringst du den Tag?
Tja, Corona macht mir einen Strich durch die Rechnung, sonst hätte ich ein Fass aufgemacht! Aber so mache ich jetzt zusammen mit meiner Frau und den Kindern ein Fass auf. Ich bin dankbar, dass
ich 50 Jahre alt werden durfte, ich bereue nicht einen Tag meines Lebens und hoffe, ich habe noch viele gute Jahre zusammen mit meiner Frau, meinen Kindern und vor allem auch den Freunden, die
ich derzeit sehr vermisse.
Was bedeutet die Krise für das Hotel und dein Gourmetrestaurant?
Wir haben alle Vorgaben der Regierung angenommen und umgesetzt, die Mitarbeiter versuchen wir so gut wie möglich zu beruhigen und zu motivieren. Nun müssen wir uns gut aufstellen für die Zeit
danach. Dazu arbeiten wir jetzt schon an Konzepten. Deshalb sehen wir der Wiedereröffnung frohen Mutes entgegen und freuen uns auf die restlichen sechs Monate im Jahr 2020.
Glaubst du an einen großen Einschnitt für die Sterneküchen?
Eigentlich nicht, natürlich wird es oder hat es schon den einen oder anderen getroffen. Das bedauere ich sehr. Und ich denke vor allem an die Menschen, die sich eventuell mit viel Kreativität und
Einsatz gerade erst selbstständig gemacht haben und diese Krise nun wirtschaftlich nicht schaffen. Das ist sehr bitter. Aber ich glaube eher, dass die Sterneküche vielleicht sogar profitieren
wird. Die Menschen wissen wieder mehr zu schätzen, wie schön und wichtig es ist, Freunde zu treffen, gut zu essen und einen schönen Abend zusammen zu verbringen. Sie gönnen sich bestimmt danach
wieder mehr und wissen die Freiheit, sich treffen zu können wann und wo sie möchten, mehr zu würdigen.
Was ist dir am wichtigsten - persönlich und beruflich - für die Zukunft?
Ich hoffe, dass die Menschen aus dieser Krise lernen, sich besinnen auf die wichtigen Werte im Leben – und dass sie auch Demut und Dankbarkeit unserem Land entgegenbringen, das uns so gute
gesundheitliche und wirtschaftliche Bedingungen bietet. Global gesehen können wir sehr froh sein, unter so guten Bedingungen zu leben. Nun hoffe ich, dass die Öffnung der Gastronomie und
Hotellerie bevor steht und dass wir alle gut wieder reinkommen. Vor allem freue ich mich auf unsere Stammgäste, die sich so zahlreich per Email oder per Briefe bei uns gemeldet haben. Hoffentlich
kommen sie alle gesund durch die Krise und besuchen uns anschließend wieder so zahlreich wie bisher. Mein Ziel ist, die Belegung, die wir vor der Krise hatten, schnellstmöglich wieder zu
erreichen.
Was ist das erste, was du tust, wenn du wieder am Herd in der Meierei stehst?
Ich freue mich so auf den Tag, an dem ich morgens die Ware wieder annehmen und dann mit diesen tollen Produkten arbeiten darf. Und ich freue mich unheimlich auf meine Leute. Umarmen darf ich sie
nicht, aber ich werde ihnen ein unglaublich lautes „hallo“ entgegenrufen.