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Feinheimisch

Sie schreiben sich eine genussvolle und regional geprägte Esskultur auf ihre Fahnen. Im Förderverein Feinheimisch Genuss aus Schleswig-Holstein e. V. treffen Landwirte auf Köche, Gastronomen auf Privatmenschen und Manufakturen auf Unternehmen, die alle ein und dasselbe Ziel haben: Qualitativ hochwertige Lebensmittel ohne Zusatzstoffe aus Schleswig-Holstein zu fördern und zu erhalten. Statt industriell erzeugter Fertigprodukte leben und lieben diese Menschen eine nachhaltige Landwirtschaft sowie eine artgerechte Tierhaltung. Regionaler geht`s nicht. Was noch hinter dem Genussverein steht, erklärt Oliver Firla, der ausserdem das ODINS Haithabu in Schleswig betreibt.

Was verstehst du unter Esskultur?
Es ist der bewusste Umgang mit Lebensmitteln und das Hinterfragen: Wo kommt mein Essen wirklich her? Für Kochhandwerker ist es das Bewusstsein, mit guten Produkten zu arbeiten und die Frage, wie sie Gerichte oder auch die einzelnen Lebensmittel interpretieren und neue Wege finden.

Was ist das besondere an den Feinheimisch-Mitgliedern?
Ihnen geht es darum, das Handwerk zu erhalten. Das Apfelschiff pflanzt Bio Bio-Tafeläpfel mit neuen und alten Sorten in Hollingstedt. Alfred Urthel aus Friedrichskoog pult die Krabben noch selbst. Das schmeckt noch nach Büsum und Nordsee. Hans-Jürgen Steinmatz erntet seinen selbst angebauten Quinoa nahe Bad Segeberg. Die Leute sollen die Region schmecken und ihre Geschichten kennen. Und die kommen in Schleswig-Holstein von saftigen Weiden, Salzwiesen und unseren Küsten. Wir stehen alle hinter dem Produkt und denken langfristig!

Und wie sieht es bei euch im Odins aus?
Wir stellen Bezug zum Produkt her, fahren auf die Höfe, schauen, wie was funktioniert. Wir machen alles selbst und verzichten auf Zusatzstoffe. Für Brot brauchen wir Mehl, Wasser und Hefe – mehr nicht. Wir zeigen in unserer Showküche, wie wir mit den Lebensmitteln arbeiten, wie das Mehl durch die Finger rinnt. Wir stellen unsere Wurst nach einem Rezept meines Großvaters selbst her. Da ist kein Zucker drin – wieso auch? Die Industrie macht ihre Ware damit so lange haltbar wie möglich. Ich habe es nie anders gelernt und stehe voll dahinter, dass es auch ursprünglich geht. Auch unsere Wikinger-Pizza ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir den regionalen Bezug herstellen. Die kann es dann auch mit gehobelter Galloway-Zunge geben. In unserer Hofladen-Bäckerei konzentrieren wir uns lediglich auf fünf Produkte. 


Wie viele Feinheimisch-Mitglieder gibt es?

70 Produzenten und 35 Gastronomiebetriebe – vom Sternerestaurant bis zum Strandbistro ist alles dabei. Hier haben wir einen Mindestanspruch von 60%. Spannend zu beobachten ist es, dass immer mehr junge Bauern bewusst anders arbeiten wollen und Zeichen setzen für die Landwirtschaft. Das schlägt sich positiv in den Endprodukten nieder. 


Was ist die Herausforderung der deutschen Esskultur? 

Das Handwerk zu erhalten, sowohl auf dem Feld als auch in der Küche. Es muss nicht zwingend ein Sterne-Dinner sein. Gepflegt und gut essen zu gehen und wissen zu wollen, wo es herkommt, finde ich wichtig. Gäste aus Schweden oder Dänemark fragen viel häufiger, ob das Essen ökologisch hergestellt wurde. Es darf es nicht nur nach dem Preis gehen. Qualität kostet. Und das muss sich in den Köpfen verankern.


www.feinheimisch.de

www.odins-haddeby.de

 

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