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Robert Stolz eat.share.live

Zu Tisch, bitte. Der steht in der privaten Küche von Robert Stolz eat share live in Plön. Aus massiver Eiche und für Menschen, die Geselligkeit mögen und Genuss teilen. Klingt logisch? Das findet der Spitzenkoch auch. Mit seinem Konzept eat•share•live kocht er neben seinen Gästen und serviert nicht nur ein Menü aus den Jahreszeiten, sondern auch dieses Gefühl von Gemütlichkeit: Hier bist du einen Abend mit Freunden zusammen, die du eben noch gar nicht kanntest... 

 

Vermisst du deine Gäste sehr, lieber Robert?
Ich koche einfach aus voller Leidenschaft. Ich bin glücklich, wenn ich mein Menü serviere und in die Gesichter meiner Gäste schaue. Am großen Eichentisch werden aus „normalen“ Gästen schnell Freunde. Man duzt sich, erfährt einiges über die Menschen. Diese abendliche Party vermisse ich, weil sie mir und meinen Mitarbeiterinnen so viel Spaß macht. Die Zeit verfliegt wie im Flug. Nach vier Stunden reiben sich viele Gäste die Augen, wo die Zeit geblieben ist. Das ist doch das größte Kompliment des Abends! Übrigens: Beim Eintreffen stellen sich alle Gäste untereinander vor. Auch gegenüber meinen Mitarbeitern. Das ist besonders, weil es die Intimität des Abends schon am Anfang zeigt.

Wie verbringst du diese wilde Zeit aktuell?
Ich habe aufgeräumt, das was sonst „doof“ war, habe ich jetzt erledigt. Wohl wie halb Deutschland. Ich bin sehr viel in meinem Garten, pflege ihn, wässere ihn bei dem Sonnenwetter. Mache fast täglich am Abend ein Feuer im Feuerring. Der steht im Zentrum des Gartens. 600kg schwer. Original aus der Schweiz. Hier komme ich zur Ruhe, meditiere, denke.

 

Wie planst du ein neues Menü?
Ich denke selten über neue Gerichte nach. Lasse einfach los. Die Gedanken über neue Gerichte kommen manchmal schubweise. Dann grüble ich über neue Harmonien von Zutaten.
Ich kenne ja meinen heimischen Kosmos und die (Micro) Saisons sehr gut. Ein Beispiel: Ich habe mit der Bio Metzgerin Jana Muhs verabredet, dass ich zwei ganze Schinken von ihren Angler Sattelschweinen für mich weiterreifen. Normalerweise wird der Holsteinische Schinken nach sechs Monaten aufgeschnitten. Wir testen jetzt 12 Monate und 24 Monate… Die Bio Käsemanufaktur Hof Berg, René Kohler, lässt von der ersten Mai-Milch wieder drei Laibe Bergkäse für mich auf Abruf liegen. 

 

Was sind deiner Meinung nach die Folgen der Krise?
Wirtschaftlich werden manche Branchen zu kämpfen haben. Einige große und kleine Firmen werden Insolvenz anmelden. Ich glaube, dass unsere Gesellschaft noch lange mit neuen Verhaltens-Regeln leben wird. Aber ich sehe das nicht als schlimm. Den Drang, wieder nach draußen, in Geschäfte, in die Restaurants zu gehen, wird stark sein. Diesen Sommer bleiben alle Menschen in Deutschland, verbringen die Ferien auf dem Land. Ja, unter neuen Voraussetzungen, aber doch mit Lebensfreude. Es ist doch so schön bei uns auf dem Land. Auf mein Konzept bezogen glaube ich an eine starke Nachfrage!


Du hast nur diesen einen Tisch - Abstand unmöglich. Modellierst du dein Konzept?

Ich habe mit Freunden den 2. Eichentisch aus dem 2. Stock runtergetragen, um beim Neustart genügend Abstand zwischen den Gästen zu haben, habe einen Hygieneplan geschrieben. Den will später das Ordnungsamt sehen. Ausserdem habe ich Kekse, Limo und Frischkäse zum Verkauf in der Alten Schloßgärtnerei produziert. 
Meine Mitarbeiterinnen und ich werden Masken und Handschuhe tragen. Slots zum Ankommen bekommen die Gäste per Mail, damit nicht alle zwölf Gäste zur gleichen Zeit eintreffen. Genauso verfahren wir beim Verabschieden. Alle Gäste werden (leider) gleich platziert. Am Tisch der Aperitif serviert. Der Charme des Zusammenstehens und Kennenlernens ist leider etwas entzaubert. Wir werden sehen. Ich bin zuversichtlich.


Wie sieht ein Abend in deinem Esszimmer aus, wenn alles wieder auf Kurs ist? 

Das hat Sascha Rucks von The Gourmet Apron gut beschrieben. Dieser Artikel beschreibt den Abend perfekt.

Danke fürs Teilen 

 

www.robertstolz.de

 

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